Klassik im Rathaus
Bernstein-Trio (04.04.2025)
Das Bernstein Trio gründete sich 2022 und besteht aus Roman Tulchynsky (Violine), Marei Schibilsky (Cello) und Julia Stephan (Klavier). Die MusikerInnen lernten sich am Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach Berlin kennen und studieren inzwischen an der Universität der Künste Berlin beziehungsweise der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Als Ensemble erhalten sie Unterricht bei Jonathan Aner.
Das Bernstein Trio fuhr auf diverse Meisterkurse in Deutschland, Frankreich und der Schweiz und arbeitete mit Künstlern wie Antoine Tamestit, Valentin Erben, Dirk Mommertz, dem Artemis Quartett, dem Vogler-Quartett u.a. Es debütierte im Sommer 2023 beim Rheingau Musik Festival und erhielt dort den Förderpreis der HA Hessen Agentur GmbH. Beim Deutschen Musikwettbewerb 2024 wurde das Trio gepaart mit einem Stipendium in die Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb aufgenommen und mit einem Sonderpreis der Freunde junger Musiker Meerbusch Düsseldorf e.V. ausgezeichnet.
Seit 2022 ist das Bernstein Trio Mitglied des Vereins Yehudi Menuhin Live Music Now Berlin. Alle Mitglieder des Ensembles sind StipendiatInnen der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Foto: © Clara Evens
Programm: Anfängerglück
In diesem Programm sollen uns drei geniale Komponisten aus drei verschiedenen Jahrhunderten begegnen, die alle bereits in Jugendjahren ihr erstes Klaviertrio zu Papier brachten und sich auf beeindruckend originelle und reife Weise unserer Gattung widmeten.
Wir eröffnen mit Beethovens Opus 1, Nr. 1, das geistreich und verspielt dessen kompositorische Meisterschaft in der Klaviermusik unter Beweis stellt. Die drei Klaviertrios Opus 1 zeigen einen durchaus progressiven Beethoven, der in seiner frühen Schaffensphase noch viele Parallelen zu Mozart aufzeigt, jedoch hier in Themenbehandlung und großer Form schon typische Charakterzüge seines späteren Kompositionsstils durchblicken lässt. Auf den lebhaften, motivisch ausgefeilten Eröffnungssatz folgt ein klangverliebtes Adagio im Dreiertakt, nach dem anstelle des Menuettos ein energisches Scherzo den Weg ins Finale bereitet, das verschmitzt und virtuos durch allerlei Tonarten rauscht und schließlich zurück nach Es-Dur findet.
Schostakowitsch schrieb sein erstes, zu Unrecht relativ unbekanntes Klaviertrio, mit siebzehn Jahren. Das einsätzige Stück weist, ähnlich wie bei Beethoven, schon einige Anzeichen der späteren Tonsprache Schostakowitschs auf. Wenngleich sich zeitweise sehr romantische Klangwelten auftun, hält das Werk auch schroffe Themen und ein klagendes Leitmotiv bereit. Schostakowitsch ist schon als Jugendlicher unverkennbar und führt uns hier auf eine packende Reise in c-Moll.
Das dritte Stück in unserem Bund der ersten Klaviertrios ist (zurecht) ein absoluter Klassiker:
Obwohl Johannes Brahms als großer Bewunderer Beethovens Zeit seines Lebens den Vergleich mit "Meister Ludwig" fürchtete und sich deshalb erst spät an seine 1. Sinfonie wagte, nahm er sich bereits sehr früh, wie auch sein großes Idol, der Besetzung des Klaviertrios an und schrieb 1856 die erste Fassung seines Opus 8. Das Frühwerk erfuhr viel später nochmals eine Überarbeitung, die bis heute die gängigere blieb. In unserem Programm soll ebenfalls die Spätfassung erklingen, die sowohl einen lebhaft jungen, als auch einen genialisch gereiften Brahms zeigt. Der selbstkritische Komponist nahm vor allem im ersten und vierten Satz formale und thematische Änderungen an seinem farbigen Jugendwerk vor und rundete es zu einem Monumentalwerk der Kammermusik ab. Jeder der vier Sätze eröffnet uns eine eigene Welt der Klangempfindung und Charaktervielfalt, doch vereint ergeben sie ein vollkommenes, leidenschaftliches Werk entwaffnender Schönheit.
Anfängerglück? Nein - von Beginn an meisterhaft!
Trio Risonante: Gassenhauer der klassischen Musik (30.11.2024)
"Adam Ambarzumjan ist ohne Zweifel ein Meister seines Instruments." (Süddeutsche Zeitung). Seit Anfang 2020 ist er Solo-Klarinettist der Württembergischen Philharmonie Reutlingen, zuvor war er Akademist der Stuttgarter Philharmoniker. Als Preisträger internationaler Wettbewerbe in Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz gastierte er solistisch mehrfach mit den Klarinettenkonzerten von Mozart, Weber und Copland. Sein Bachelor-Studium bei Norbert Kaiser an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart absolvierte er mit Auszeichnung. Meisterkurse besuchte er bei den Professoren Hans Klaus, Martin Spangenberg, Johannes Peitz, Thorsten Johanns und Thomas Lindhorst. Adam Ambarzumjan war Mitglied im Jugendorchester des Bayerischen Staatsorchesters und hilft regelmäßig als Solo-Klarinettist in namhaften Orchestern aus. Er ist Stipendiat der Oscar und Vera Ritter-Stiftung, der Neuen Liszt Stiftung, der Yehudi Menuhin Stiftung Stuttgart und erhielt das Deutschlandstipendium. Bevor er Jungstudent am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg wurde, erhielt er eine Begabenförderung des Bayerischen Musikrats. Im Jahr 2023 erhielt Adam Ambarzumjan in der Kategorie Bläserquintett beim Deutschen Musikwettbewerb den Sonderpreis Bonner Rotary Musikpreis und wurde als Stipendiat in die Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb 24/25 aufgenommen.
Foto: Klaudia Tot
Constantin Heise, 2001 in Frankfurt/Oder in eine Musikerfamilie geboren, erhielt seit seinem sechsten Lebensjahr Cellounterricht bei Moritz Kuhn, Vorspieler der Celli des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt. Neben 1. Preisen mit Höchstpunktzahl beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ sowie beim Musikwettbewerb Augustin Aponte auf Teneriffa, erreichte er als einer der jüngsten Teilnehmer das Halbfinale der renommierten Queen Elisabeth Competition 2022 in Brüssel. Beim Deutschen Musikwettbewerb 2023 erspielte er sich ein Stipendium und damit die Aufnahme in die Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb 24/25. Er ist in verschiedenen Kammermusikformationen zu Gast bei internationalen Festivals, wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern oder dem Beethovenfest Bonn. Als Solist spielte er u. a. mit dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt, der Jenaer Philharmonie und dem Orchestre Royale de Chambre de Wallonie. Seit Oktober 2024 ist er Mitglied der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker. Seit 2016 studiert er in der Weimarer Celloklasse von Wolfgang Emanuel Schmidt an der Hochschule für Musik Franz Liszt, anfangs als Jungstudent und seit 2020 im Bachelorstudium. Meisterkurse bei David Geringas, Julius Berger, Jens-Peter Maintz, Jérôme Pernoo, Thomas Grossenbacher und anderen gaben weitere ausschlaggebende Impulse. Constantin Heise ist Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben in Hamburg, der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie der Internationalen Musikakademie in Liechtenstein. Er spielt ein Cello von Dietmar Rexhausen, Anno 2022.
Foto: Nick Konstantin Otto
Jonas Haffner (*1993) erhielt früh seinen ersten Klavierunterricht in Stuttgart bei Romuald Noll und studierte in Lübeck und Hannover bei Konrad Elser sowie Roland Krüger. Im Anschluss vertiefte er seine kammermusikalische Leidenschaft in der Klasse von Markus Becker. Weitere musikalische Anregungen erhielt er u. a. von Elisabeth Leonskaja, Anatol Ugorski, Jan Philip Schulze, Eberhard Feltz und Thomas Brandis. Er ist Preisträger zahlreicher nationaler wie internationaler Wettbewerbe, so wurde er unter anderem in Košice, Pörtschach und Nürnberg ausgezeichnet. Er wurde mit diversen Stipendien gefördert, u. a. von der Deutschen Stiftung Musikleben und dem Kiwanis Club Lübeck-Hanse, und war Stipendiat von Live Music Now Hamburg und Hannover. 2021 erhielt er den Preis des Börsenclubs Hannover. Beim Deutschen Musikwettbewerb 2023 wurde er nicht nur mit einem Stipendium ausgezeichnet und in die Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb aufgenommen, sondern auch mit dem Förderpreis Klavier der Carl Bechstein Stiftung sowie dem Hindemith-Preis der Hindemith-Stiftung bedacht. Als gefragter Solist konzertierte er deutschlandweit mit den Kieler Philharmonikern, der Philharmonie Schwäbisch Gmünd, dem Akademischen Orchester der Universität Stuttgart und weiteren Orchestern in Stuttgart, Osnabrück sowie Heidelberg. Er ist als Korrepetitor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover tätig und widmet sich der Nachwuchsförderung an der Musikschule Uelzen.
Foto: Claire Weber
Trio Classico: Kammerkonzert (10.03.2024)
Unter dem Namen Trio Classico sind: Tilman Purrucker, Gitarre, Peter Nijenhof, Querflöte und Peter Paulitsch, Klavier unsere „musikalischen Reiseführer“ durch die Musik und den Abend.
Tilman Purrucker studierte Gitarre in Berlin, Hamburg und Bremen. Durch Konzerte mit dem Duo „Die zwei Gitarren“ und mit dem „Trio Traummusik“ wurde er bekannt, darüber hinaus durch Rundfunk und Fernsehen sowie Schallplatten- und CD-Produktionen. Manche Bremervörder kennen ihn als Begründer der Zevener Gitarrenwoche oder als langjährigen Leiter der Rotenburger Kreismusikschule.
Peter Paulitsch wuchs in Österreich auf und studierte Klavier in Frankfurt, Freiburg und Hamburg, außerdem Komposition und Orchesterleitung, dazu Physik. Er leitete das Landesjugendorchester Hamburg, Konzerte der Hamburger Symphoniker sowie das Universitäts- und Hochschulorchester. Auch ihn kennen manche Bremervörder als Vorgänger von Purrucker bei der Rotenburger Kreismusikschule.
Peter Nijenhof wurde in den Niederlanden geboren. Er studierte Querflöte am Conservatorium in Arnheim. Nach Meisterkursen bei Galway und Nicolet gewann er in Hilversum den 1. Musikfestival-Preis. Es folgten Konzerte, Fernsehsendungen und CD- Aufnahmen in Europa und Australien mit Orchestern und verschiedenen Ensembles. Alle drei Künstler sind seit Jahren ein bekanntes und „eingespieltes Team“.
Nicht nur die Trio-Besetzung ist besonders, auch die Auswahl der Stücke ist reizvoll und vielfältig. Zu hören sind ein bunter Strauß eingängiger „Ohrwürmer“ nämlich wunderschöne Werke von George Bizet, C.M. von Weber, W.A. Mozart, Fr. Chopin, Fernando Carulli, George Gershwin, Bryan Lester, Jacques Ibert, David Qualey/J.S.Bach, Gerald Schwertberger und zuletzt Astor Piazolla.