Ein begeisternder Silvesterabend
45 Jahre KuH wurden ausgiebig gefeiert
Im ausverkauften Saal des Ludwig-Harms-Hauses trafen sich Gäste, die in guter Stimmung mit frohen und erwartungsvollen Augen auf den Abend blickten. In einem kurzen Vortrag würdigte der Vorsitzende Manfred Bordiehn die 45jährige Geschichte des Vereins.
Am 4.Dezember 1979 wurde der Bremervörder Kultur- und Heimatkreis von Barthold Hildebrandt, Wolfgang Krause, Jürgen Brinckmann, Rolf Borgardt, Jürgen Borgardt, Rainer Brandt, Hans-Heinrich Krull, Siegfried Kruggel und Ludwig Most, der von Bordiehn als anwesendes Gründungsmitglied herzlich begrüßt wurde, gegründet. Er würdigte Most als unermüdlich aktives Mitglied des Vereins, das seit der Gründung für den Klassikbereich verantwortlich zeichnet.
Der Verein arbeitete anfangs gemeinschaftlich mit der Stadt. Seine Hauptaufgabe war die Organisation kultureller Veranstaltungen in Bremervörde, an denen es mangelte. Dies geschah mit guter finanzieller Ausstattung und Wertschätzung durch die Politik und die Stadtverwaltung, die mit dem Ersten Stadtrat Rainer Brandt vertreten war.
Im Laufe der Zeit nahm die Stadt selbst das Zepter der kulturellen Arbeit in die Hand. Die Förderung des Vereins wurde in dieser Zeit geringer. Dennoch leisteten die ersten Arbeitsgruppen im Verein ihre solide Arbeit: Dazu gehörten der „Kunstkreis“, der aus ambitionierten bildenden Künstlerinnen und Künstlern gebildet wurde, und „Klassik“, der Most von Anfang an Gewicht und Gesicht verlieh.
Weitere Arbeitsgruppen kamen hinzu wie z.B. „Kunst an der Oste“ (Bilder-Ausstellungen unter der Federführung von Almute Anglada-Lemkau), „Fotografie“ (Eberhard Geßler) und die AG „Frauenzimmer“, der durch den Verein Starthilfe bis zur Bildung eines eigenen Vereins gegeben wurde. Nicht vergessen werden darf der „Plattdüütsch Kring“. Darin wurde zuletzt unter der Leitung von Hans Freter der Gebrauch der plattdeutschen Sprache gepflegt.
Aktuell ist der Verein mit ca. 30 Veranstaltungen im Jahr breit aufgestellt: Der Umfang wird gebildet durch die „Artothek“ (vertreten durch die anwesende Hella Langguth), „Baukultur“ unter Leitung von dem 1.stellvertretenden Vorsitzenden Hans Luettke (Stadtbild-Entwicklung, „Kammann“-Nachfolge-Bau!), „HörMahl“ (Bordiehn: Essen und Kultur, nach Pilotphase vor einem Jahr ruhend), „VörderFilmTheater“ (ein richtiges Erfolgsthema unter der Leitung von Luettke), „Klassik im Rathaus“ (erstklassige Künstlerinnen und Künstler des Deutschen Musikwettbewerbs, mit zwei Veranstaltungen im Jahr engagiert von Most betrieben), „KulTour“ (Fahrten zu Ausstellungen, Anke Alpers), der genannte „Kunstkreis“ (Gerda Dobbeling), Stadtgeschichte (Jürgen Bösch, in 2024 mit der 25.Jubiläumsausgabe des Bremervörder Jahrbuchs), Stadtmaler (unter der Ägide von Wilfried Riggers: alle drei Jahre findet dieses Projekt mit Alleinstellungsmerkmal in Deutschland statt, aktuell geplant in 2025). Außerdem werden organisiert: Kleinkunst, Konzerte, Vorträge, Lesungen (Bordiehn) und Theater (Riggers) sowie in Kooperation mit Tandem und der N&E das jährliche Horizonte Festival, das aktuell Ende Januar 2025 beginnt.
Nach dem reichhaltigen und hervorragenden Büfett aus der Küche von Marianne Knabbe (Apolonia Hus, Plönjeshausen) folgte ein Feuerwerk guter Laune: Die Gruppe GlasBlasSing riss das Publikum von Anfang an mit. Mit frenetischem Beifall wurde die eigenwillige Art der Band gewürdigt, Musik zu machen: Ihre Besonderheit ist, aus allen möglichen Flaschen Instrumente zu schaffen und diesen Rhythmus und Töne zu entlocken. Auf Flaschen mit unterschiedlicher Füllung – „wir müssen sie jeden Abend so weit leer trinken wie nötig!“ – wurden rockige Melodien geblasen oder mit den Daumen „geploppt“. Die Band wurde nach zwei Zugaben mit „Standing Ovations“ verabschiedet.
Mit zunächst sanfter, dann rockiger Tanzmusik brachte der DJ Ralf Poppe die müden Beine in Schwung. Auf gefüllter Tanzdiele ging es mit Stücken von ABBA bis zu den Rolling Stones „zur Sache“, sodass sich die meisten hüft- und beineschwingend in Richtung auf das Neue Jahr bewegten. Dies wurde von den Gästen nach dem TV-Vorbild mit einem Countdown eingeläutet. In froher Stimmung und mit vielen guten Wünschen für das Jahr 2025 schaute man sich dann bei fast frostigen Temperaturen das Bremervörder Silvesterfeuerwerk rund um die Neue Straße und den Rathausmarkt an.
Für den Verein war ein solches Fest in diesem Umfang eine Premiere. „Das war eine super Feier.“ „Das habt ihr toll organisiert!“ „Ich habe so viele schöne Gespräche und Spaß gehabt!“ „Das war viel besser, als einsam im Seniorenheim zu sein!“ „Wir haben Bekannte wiedergetroffen, die wir schon lange nicht mehr gesehen haben.“ „Wie seid ihr auf diese witzige Band gekommen?“ Von fast jedem Gast kamen solche wohltuenden positiven Rückmeldungen, die aufzeigen, dass offensichtlich ein Nerv getroffen wurde: Es ist gelungen, Menschen zusammenzubringen, teilweise aus dem Alleinsein herauszuholen und für zumindest einen Abend bei guter Unterhaltung unbeschwerte Begegnungen zu ermöglichen. Dies motiviert zu einer Wiederholung am Ende dieses Jahres – natürlich mit mehr helfenden Händen. Das Organisationsteam, bestehend aus Christina und Hans Luettke, Sabine, Maurice und Manfred Bordiehn, zog jedenfalls eine positive Bilanz.