Mit dem Ludwig-Harms-Haus konnte im letzten Jahr ein neuer Veranstaltungsort gewonnen werden. Die konstruktiven Gespräche mit den Verantwortlichen der St.-Liborius-Kirche, namentlich hervorzuheben sind hier die Herren Superintendent Wilhelm Helmers und Kirchenvorstandsvorsitzender Karsten Thomsen, führten zu Nutzungszusagen, die durch die Theateraufführung bereits realisiert wurden und im Rahmen der Hygienemöglichkeiten künftig weiter ausgebaut werden. Der Verein hat die Erneuerung der Ton- und Lichtanlage mit einer Spende unterstützt. Die Technik wurde von Arne Suter organisiert und installiert. Sein uneigennütziges Engagement wurde mit großem Dank und Beifall gewürdigt.
Die Vorstandsarbeit war auch geprägt, so Bordiehn, durch den Ablöseprozess der Arbeitsgruppe FrauenZimmer, die das Jahr genutzt hat, eine eigene Vereinsgründung zu betreiben. Zum Ende des Jahres 2020 hat der KuH die Rechtsverbindlichkeiten im Zusammenhang mit der AG (Mietvertrag) gelöst und im Jahr 2021 auch die Übertragung der Finanzmittel der AG auf den neuen gemeinnützigen Verein mit den besten Wünschen für den weiteren Weg vorgenommen.
Wie viele andere Vereine hat auch der KuH ein „Generationsproblem“: Ältere Aktive hören auf, jüngere kommen nicht nach. Daher wurde auch durch persönliche Ansprachen, die durch verschiedene Mitglieder des Vorstands erfolgten, immer wieder der Versuch unternommen, neue Interessenten und Interessengruppen zu gewinnen. Um hier zu einem Durchbruch zu kommen, hat sich der gesamte Vorstand zu einem Workshop getroffen, dessen Ergebnisse und Umsetzung zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.
Bordiehn erläuterte zum Abschluss seines Berichts auch kurz die Absage zur Teilnahme am aktuell stattfindenden „Kultursommer“. Der Vorstand hat sich im letzten Jahr nach reiflicher Überlegung aus planerischen, organisatorischen und finanziellen Gründen gegen eine Teilnahme entschlossen. Gleichwohl wurde und wird die Initiative ausdrücklich begrüßt und den Veranstaltern viel Erfolg gewünscht.
Die Arbeitsgruppensprecher:innen gaben danach ihre Berichte. Stellvertretend für Ate Heise teilte Wilfried Riggers mit, dass der Bestand der Artothek allmählich wachse. Beim lange geplanten und vorbereiteten Online-Katalog sei ein Problem, wie auch später Heise bekräftigte, dass Urheberrechte geklärt werden müssten, bevor eine Veröffentlichung stattfinden könne. Cathérine Borchers berichtete für die AG Fotografie von einem erfolgreichen Fotospaziergang im Bachmann-Anwesen. Für die AG Klassik im Rathaus informierte Ludwig Most über die erfolgreiche Aufführungen des Duos Stepp-Tanchev am 13.03.2020 im Ratssaal (letzte Veranstaltung vor Lockdown!) und von Beethoven-Werken durch das Eliot-Quartett. Dies fand, nach coronabedingter Absage der Rathaussaal-Nutzung, am 18.09.2020 gut besucht in der St.-Liborius-Kirche statt. Die AG KulTour, vertreten durch Katja Poppe, konnte die geplante Besichtigung der Elbphilharmonie letztlich nicht realisieren und auch keine weiteren Projekte gesichert planen. Gerda Dobbeling (Kunstkreis) teilte mit, dass angesichts der Teilnehmer (Risikogruppe!) sämtliche Aktivitäten eingestellt worden seien. Lediglich das Schaufenster in der "Alten Straße" sei in Abständen neu bestückt worden.
Für die AG Stadtgeschichte berichtete Jürgen Bösch, dass das unter schwierigen Bedingungen zusammengestellte Jahrbuch 2020 leider nicht öffentlich vorgestellt werden konnte, sondern nur als Presseveröffentlichung angekündigt werden konnte. Eine große Schwierigkeit sei die Akquise von Sponsoren. Er hoffe, dass das Problem im neuen Jahr durch die Mithilfe der Bremervörder Zeitung gemindert werde. Erfreulich sei, dass zwei jüngere Historiker die Arbeitsgruppe erweitert und bereichert hätten. Riggers teilte für die AGen Stadtmaler und Theater mit, dass für 2022 Vorbereitungen für die Findung eines neuen Stadtmalers bzw. einer Stadtmalerin liefen, wobei auch hier die Finanzierung schwierig sei. Abgesehen von der Vermittlung des Zentraltheaters München für das Horizonte Festival habe im letzten Jahr keine Aufführung realisiert werden können.
Stellvertretend für die AG Baukultur stellte Lothar Tabery das Engagement der Gruppe heraus, städtebauliche und planerische Aktivitäten in die öffentliche Diskussion zu bringen, statt hinter den Rathausmauern zu verhandeln. Hierzu hat die Gruppe im Februar des letzten Jahres zwei Veranstaltungen durchführen können, die auf breites öffentliches Interesse gestoßen seien. Die AG Netzwerk Kultur ruhte im letzten Jahr und wird noch in diesem Jahr unter der kommissarischen Leitung von Bordiehn, wie er mitteilte, wieder einberufen.
Der Kassenbericht von Jörg Müller ergab einen soliden Kassenbestand mit einem aktuell leichten Minus. Von der anwesenden Kassenprüferin Cathérine Borchers wurde ihm eine sorgfältige Buchführung bescheinigt. Der Vorstand wurde auf Antrag aus der Versammlung einstimmig entlastet.
Bei den Wahlen wurde Hans Luettke einstimmig zum 1. stellvertretenden Vorsitzenden wiedergewählt. Als Kassenprüfer:innen erhielten Birgit Schwennicke und Burkhard Suter einstimmigen Zuspruch. Jörg Müller trat nicht zur Wiederwahl des Schatzmeisters an und wurde von Bordiehn für seinen ausgesprochen hohen Einsatz in der Konvertierung der Mitgliederdaten in ein neues Buchhaltungssystem und die sorgfältige Buchführung gewürdigt. Mangels eines Kandidatenvorschlags wird die Funktion des Schatzmeisters bis zur kommenden Mitgliederversammlung von Bordiehn kommissarisch übernommen.
Abgerundet wurde die Versammlung durch einen empathischen Appell von Jürgen Bösch, durch innere Stärkung des Vereins, der Aktivität und der Öffentlichkeitsarbeit dem Teil kulturellen Lebens, der durch den Verein repräsentiert wird, einen angemessenen und höheren Rang in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit und der städtischen Gremien zu verschaffen. Hier setzen auch die Analyse und die Ergebnisse des Workshops an, die eine Umstrukturierung der Vereinsarbeit und eine progressive Umsetzung von öffentlicher Arbeit zum Ziel haben. Hans Schlüter bestärkte in einem lobenden Statement den hohen Wert ehrenamtlicher Arbeit und ermutigte alle Aktiven des Vereins zur konstruktiven Weiterarbeit.