Jazz-Trio Poser-Schwebs-SuterDer Vorsitzende Manfred Bordiehn blickte bei der Mitgliederversammlung in seinem Bericht auf positive Ereignisse und erfreuliche Begegnungen zurück. In zugewandter Atmosphäre verliefen Gespräche mit Bürgermeister Michael Hannebacher. Anregun­gen des Vereins zur Einbindung von Projekten mit „Leuchtturmcharakter“ in die Imagewerbung der Stadt trafen auf seine Aufgeschlossenheit. Hierzu zählt das Projekt „Bremervörder Jahrbuch“, das alljährlich seit über 25 Jahren in unterhaltsamer Weise die Stadtgeschichte und „Stadtgeschichten“ dokumentiert.
Weiterhin gehört das deutschlandweit einzigartige Projekt „Stadtmaler“ dazu. Alle drei Jahre wird ein bedeutender Künstler bzw. eine Künstlerin gewonnen, Menschen, Stadt und Land mit eigenen Augen zu sehen und malerisch zu interpretieren. Zu einem festen Bestandteil des kulturellen Programms und damit auch prägend für die Stadt gehört die jährliche Theatervorstellung, die auf der guten Zusammenarbeit mit dem Zentraltheater München beruht. Dessen Intendant ist bekanntlich der Bremervörder Simon Riggers.
Diese Projekte wie auch die weitere kulturelle Arbeit müssen solide finanziert werden. Kulturelle Veranstaltungen sind in der Regel defizitär, weil die Ausgaben nicht durch die Eintrittspreise gedeckt werden (können) und bedürfen der Förderung von außen. Dies geschieht durch Zuwendungen der Stadt, der Stiftung der Sparkasse, der Volksbank und privaten Spendern, denen an dieser Stelle Dank gesagt wird, und auch durch die Mitgliedsbeiträge.
Die Zahl der Mitglieder wuchs wieder um ca. 15% und liegt jetzt bei knapp 270. Hierfür sind die vielen attraktiven Veranstaltungen ebenso wie die Außendarstellung des Vereins verantwortlich. Die kontinuierliche Pressearbeit, der vierteljährlich erscheinende Veranstaltungsflyer und der regelmäßig aktualisierte Internetauftritt, der auch als Buchungsplattform gut angenommen wird, tragen zum positiven Bild bei. Die Homepage weist eine Besucherzahl von durchschnittlich 1.500 bis 1.800 Besuchern pro Monat auf.

Über unerfreuliche Dinge musste Bordiehn auch berichten: Nachdem ein bereits 2023 regulär gestellter Antrag des Vereins auf Nachnutzung des OS-Gebäudes „unter den Tisch“ fiel, danach aber Gespräche mit dem Bürgermeister und CDU-Vertretern zunächst Erwartungen weckten, dass beim Umbau des „OS-Würfels“ die Einrichtung eines Veranstaltungsraums auch für den Verein angedacht würde, fand dieser Wunsch und Antrag noch nicht einmal im Schulausschuss Erwähnung.
Als großer Erfolg konnte die 45-Jahr-Feier des Vereins zu Silvester 2024 gewertet werden, an denen zu einem großen Teil Mitglieder teilnahmen. Die ausverkaufte Veranstaltung mit ihrem musikalischen Comedyprogramm der Band GlasBlasSing stieß auf eine durchweg positive Resonanz der Besucher/innen und den Wunsch zur Wiederholung im Jahr 2025.
Zur Routinearbeit des Vorstands gehörten Beschlüsse über die Beitragsordnung, den Umfang des kulturellen Angebots und über Kooperationen. Verschiedene kostenintensive technische Anschaffungen konnten dank finanzieller Unterstützung des Landschaftsverbandes, der Sparkasse und der Volksbank getätigt werden.
Die AG-Sprecherinnen und -Sprecher berichteten danach über ihre Aktivitäten: Frau Langguth (Artothek) verwies auf den Neustart des Projekts und die Artothek-Ausstellung im Rathaus, die im November stattfand. Außerdem sei der Online-Katalog fertiggestellt worden. Herr Luettke (Baukultur) hob die Themen der Sitzungen hervor: Nachnutzung des OS-Würfels, Erhalt der alten Ostebrücke und geplanter Umbau des Hafengebiets.
Herr Luettke (AG Kino) stellte heraus, dass das von ihm gegründete Vörder FilmTheater sich sehr erfolgreich etabliert hat und vielen Menschen auch im Umkreis von Bremervörde bekannt ist. Alle acht Abendvorstellungen waren ausverkauft. Zusammen mit dem Kinderschutzbund werden seit Oktober auch Kinderfilme gezeigt. Zum Team gehören über 20 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen, die nicht nur durch die vielen positiven Rückmeldungen motiviert werden.
Wie in jedem Jahr wurden zwei Klassik-Konzerte im Rathaus durchgeführt (Herr Most): im März das Trio Classico, im November das Trio Risonante. Beide Konzerte waren gut besucht und wurden mit Begeisterung wahrgenommen.
Herr Bordiehn erinnerte an das erfolgreiche Kooperationsprojekt Horizonte Festival mit Pohlmann, Kaminer, Beckmann Duo und Quadro Nuevo. Im HörMahl-Projekt spielte TopRichtersMu­sic auf. Wegen mangelnder Finanzierbarkeit werde diese Reihe nicht fortgesetzt. Weiterhin traten das Duo Common Mind (Folk), das Duo Seidel/Dinkelbach (Swing-Jazz), das Trio Poser-Schwebs-Suter (Jazz), die Gruppe Cladatje (Klezmer), „Der STEVE“ (Oldies) und An Rinn (irisch-schottischer Folk) in jeweils gut besuchten Veranstaltungen auf.
Die AG KulTour (Frau Alpers) führte 2024 zwei Exkursionen mit dem Fokus „Bremervörder DNA auf der Spur“ durch. Dazu gehörte die Reise zum Erbhof Thedinghausen und zum Tister Bauernmoor. Im September folgte eine Exkursion nach Bremen-Nord und Bremerhaven mit Besuchen des Schöne­becker Schlosses und des Fischbahnhofs 360°. Für den Kunstkreis berichtete Frau Dobbeling, dass das Ausstellungsfenster in der Alten Straße im vergangenen Jahr in regelmäßigen Abständen neu bestückt wurde. Aus Krankheits- und Al­tersgründen sind von ehemals neun Mitgliedern nur noch vier Personen zeitweise aktiv, die ihre Bilder für das Fenster zur Verfügung stellen. Neue Teilnehmer seien schwer zu gewinnen. Die AG Stadtgeschichte (Herr Bösch) feierte in 2024 das Jubiläum der 25.Ausgabe des Bremervörder Jahrbuchs. Dieses war Mitte Januar 2025 ausverkauft, ebenso wie das Jahrbuch von 2023. Er dankte den vielen privaten und öffentlichen Sponsoren, die die Herausgabe des Jahrbuchs sichern.
Zur AG Stadtmaler teilte Herr Riggers mit, dass im Wesentlichen die Arbeit des Stadtmalers für das Jahr 2025 vorbereitet wurde. Hierfür wurde der preisgekrönte Maler Clemens Tremmel ausge­wählt. Dieser erhält für die Dauer seines Aufenhalts ein Stipendium, das vom Verein und Spendern finanziert wird. Die Theater-Aufführung "Harold und Maude" im April, führte er weiter aus, stieß auf große Resonanz in der Bevölkerung. Es konnten ca. 210 Eintrittskarten verkauft werden, was die hohe Nachfrage und das In­teresse an kulturellen Veranstaltungen in der Region unterstreiche. Der Bremervörder Kultur- und Heimatkreis konnte mit dieser Veranstaltung sein Engagement für das lokale Theater weiter festigen.
Herr Bordiehn berichtete über zwei Vorträge über die Fahrt der Polarstern ins Weddellmeer (Rohardt) und über Taiwan (Bardenhagen), zwei Büchervorstellungen von der Leipziger (Prof.Dr. Moritz) und Frankfurter Buchmes­se (von Schwarzkopf) sowie über vier Lesungen (von Schwarzkopf, Kalski, Amme, Tönnishoff).
Die Schatzmeisterin, Frau Neumann, stellte die solide Finanzsituation des Vereins im Geschäftsjahr 2024 dar. Nach dem positiven Bericht der beiden Kassenprüfer (Herr Hoops, Herr Sauerzapfe) wurde der Vorstand einstimmig entlastet.
Foto HL webBei der Wahl des stellvertretenden Vorsitzenden wurde Hans Luettke in seinem Amt für weitere 4 Jahre bestätigt. Er wurde einstimmig wiedergewählt. Luettke bekräftigte, dass es ihm eine Freude sei, zusammen mit den weiteren Vorstandsmitgliedern auch weiterhin an maßgeblicher Stelle erfolgreich im Verein mitzuwirken. Die Arbeit im Vorstand bereitete ihm bislang sehr viel Freude. Auch rief er die Mitglieder und die, die es noch werden könnten, dazu auf, sich gern im Vorstand mit eigenen Ideen und guten Vorschlägen einzubringen. Als Kassenprüfer wurden Herr Hoops und Herr Sauerzapfe in ihrem Amt bestätigt.
Intensiv wurde die Änderung der Satzung diskutiert, wobei der Fokus auf der Präzisierung der jeweiligen Beschlussvorlage lag. Die Satzung wurde durch weitgehend einstimmige Beschlüsse an vereinsrechtliche Entwicklungen angepasst (Verwirklichung des Vereinszwecks, Ladungsmodalitäten, Rechte der Mitgliederversammlung).
Im Ausblick auf das Jahr 2025 wurden die regelmäßig wieder stattfindenden Veranstaltungen vorgestellt: Kinovorstellungen, Klassik-Veranstaltungen, Konzerte, Lesungen, Vorträge, das neue Jahrbuch werden über das Jahr verteilt angeboten werden. Als besonderes Highlight des Jahres stellte Herr Riggers das Mammutprojekt Open-Air-Theater am 27.06.2025 vor: Über 50 Darsteller/innen und ein Pferd werden auf der Seebühne das nur für diese Aufführung inszenierte Theaterstück „Der Schimmelreiter“ von Theodor Storm präsentieren. Ein weiteres Highlight ist der sechswöchige Aufenthalt des Stadtmalers im Herbst dieses Jahres. Hierzu wird ein offenes Atelier gestaltet und das Ergebnis seiner Arbeit in einer Vernissage vorgestellt. Abschließend stellten alle Teilnehmenden einmütig fest, dass wieder ein spannendes Vereinsjahr zu erwarten ist.